Das Free Jazz-Schlagzeug als Dreh- und Hüpf-Zeug. Zum Symbol-, Instrumental- und handlungs-Raum im Spiel Roger Turners, mit einem Rekurs auf Günter Sommer
von Oliver Schwerdt
Zusammenfassung.
Die Musikforschung kann bisher kaum auf ein Wissen bauen, welches das konkrete Instrumentarium, das die Akteure der Zeitgenössischen Improvisationsmusik für ihre spezielle musikalische Handlungs- und Kommunikationsform nutzen, benennen könnte. Dies betrifft insbesondere Schlagzeuger. Im Gegensatz zu Saxofonisten dieser Szene, die gewohnt sind, ihre handelsüblichen, den baulichen Standards industrieller Produktion folgenden Instrumente auf hoch individualisierte Art zum Klingen zu bringen, verfügen Schlagzeuger über hoch individualisierte Objektkonstellationen. In diesem Beitrag soll gezeigt werden, welche Materialien in welcher Anordnung Roger Turner, einer der zentralen Schlagzeuger aus der zweiten britischen Generation dieser Musik, konzertant nutzt.
Abstract.
To date, music research has scarcely been able to construct a knowledge that could designate the specific instruments used by the actors in contemporary improvisational music for their special forms of musical action and communication. This applies in particular to percussionists. In contrast to saxophonists on this scene, who learned to use their instruments, which are products of standardized industrial production, in order to produce sounds in a highly individualized way, the percussionist has at his command a highly individualized assortment of objects. This article attempts to show which materials are used in performance and in what order by Roger Turner, one of the principal drummers from the second British generation of this music.